Stadtlauf Germering - 10 km -

24. Oktober 2009


Vorgeplänkel


Der Köln-Marathon ist drei Wochen her.
Da er recht gut lief, ist jetzt natürlich nochmal ein Angriff auf die 45 Minuten-Grenze fällig.
Ausserdem ist der Germeringer Stadtlauf eh gesetzt, da es ja mein einziger "Sponsoren"-Lauf ist. Das Kinderland Jonathan, deren Leiterin Antje Brandl ich über ihren Mann kenne, stellt jedes Jahr zu Werbezwecken eine Mannschaft zusammen. Diese trägt Ihre gelben Shirts, und als "Bezahlung" gibt es im Anschluss neben guter Stimmung und netten Gesprächen unter Läufern eine Kuchenschlacht im Kinderland.


VWKGJ (VorWettKampfGeJammere)


Das Training der letzten 3 Wochen war praktisch nicht existent. Der Ischias zwickt, das Wetter ist schlecht und überhaupt ist die Motivation eher gering. Nicht so jedoch der Appetit auf alles erdenkliche Essbare.
Egal, auch wenn ich gnadenlos eingehen sollte, einen Versuch ist`s wert. 4:30 min lassen sich ja auch einfach rechnen.


Wettkampf


Das Rennen startet um 14 Uhr. Um 13 Uhr sind wir in Germering, trotzdem wird es schon schwierig, einen Parkplatz zu finden. Scheint voll zu werden heute.
Startnummern abgeholt, Antje und Gerhard gleich getroffen, T-Shirt in Empfang genommen und mit diversen alten Bekannten ins Quatschen gekommen. Nach dem obligatorischen Gruppenfoto fürs Kinderland wirds aber jetzt wirklich Zeit zum Warmlaufen.
Trainingshose und Jacke ausziehen, nochmal eine Runde um den Platz drehen. Ups, die stehen ja schon alle am Start. OK, Barbara suchen, Kuss abholen und Erfolg wünschen (sie will ihre Bestzeit auch in Angriff nehmen) und auf den Weg weiter nach vorn machen.
Ich hatte ja auf Gerhard als Zugpferd gehofft, aber er will 46 Minuten laufen, zu langsam. Hartmut will "Mal sehen", auch nicht hilfreich. Muß ich also selbst schauen. Neben Hartmut gestellt, etwas überraschend macht es "Peng", ich fummle hektisch an der Uhr und los gehts.
Eine Runde auf dem Sportplatz, ich schließe zu Gerhard und noch jemandem in Kinderland-Gelb auf. Da bleib ich erstmal dran.
Es ist sehr eckig und eng, freies Laufen ist nicht drin. Entsprechend geht der erste KM in 4:38 durch. Zu langsam. Aber jetzt wird es breiter, es ist Platz zu Überholen. Ich ziehe an und lasse Gerhard hinter mir. Km 2 geht in 4:24 durch, passt.

Leider finde ich keine Gruppe, an die ich mich hängen kann. Mein Gefühl sagt mir, ich laufe recht gleichmäßig, aber entweder ich überhole oder werde überholt. Ein Jungspund im T-Shirt der Ismaninger Winterlaufserie mit eigenartig federndem Laufstil läuft eine Weile neben mir, ist dann aber auch bald weg.
KM 3 geht mit 4:14 durch, aber hier stand wohl das Schild falsch. Die Kondition scheint nach dem Marathon doch noch recht gut zu sein, zumindest bleibt das gewohnte Loch nach Km 4 aus. Halbzeit nach 22:14 Minuten. Schaut doch gut aus!
Bei KM 6 oder 7 geht der Adrenalinspiegel noch mal hoch, da ein Streckenposten ein Auto direkt vor mir auf die Strecke läßt. Dass der Posten schreit "Vorsicht, warte" beruhigt auch nicht wirklich. Meint der mich oder den Autofahrer? Egal, ich hab grad keine Zeit und laufe durch. Sauer, wie ich bin, laufe ich jetzt Straßenmitte, der kommt hier nicht durch! Das Auto biegt dann aber doch gleich hinter mir rechts ab. Überhaupt ist die Organisation mit fahrenden Autos im Gegenverkehr auf der Strecke und kreuzend nicht wirklich glücklich.

Die restliche Strecke verfliegt, es geht um ettliche Ecken und Kanten, Endspurt und durchs Ziel.


   Wie immer schaut das nicht mehr so wirklich entspannt aus. Ist ja auch ein Rennen hier, da darf das wehtun ...

(Bildquelle: www.laufen-im-sueden.net Dank an Sapsi)

Vor dem Abdrücken kurz auf die Uhr geschaut: 44:50! Yippeh! Erst am Abend hab ich die Uhr dann genau abgelesen und festgestellt, dass tatsächlich 44:21 draufstand (offiziell 44:24 Minuten). Ziel erreicht!

Nach dem Rennen


Jetzt nur nicht stehen bleiben, leichte Übelkeit ist eh schon zu spüren. Kurz 2 Becher Tee geholt und langsam über den Sportplatz getrabt. Ein paar Worte mit Gerhard und Hartmut gewechselt, die auch ganz zufrieden schauten, noch 2 Becher geschnappt und auf den Weg zurück gemacht. Ich musste ja noch meinen Schatz auf den letzten Metern ins Ziel ziehen.
Bei einigen Zuschauern gab es doch leichte Irritationen, als ich so entgegen der Strecke trabte, aber das kenne ich ja schon.

Schneller als gedacht kommt mir Barbara auch schon entgegen. Das schaut gut aus. Kurzer Check, ich erzähle, dass es mit der sub 45 geklappt hat und schon geht es auch für sie in den Endspurt. Hinter ihr kommt eine Frau, ich treibe sie nochmal an und biege kurz vor dem Zielkanal ab auf die Wiese.


   Das ist doch schon deutlich entspannter - also zumindest bei mir ...

(Bildquelle: www.laufen-im-sueden.net Dank an Sapsi)

Barbaras Ergebnis will ich hier nicht verraten, ihren Bericht kann man >hier< lesen.

Danach duschen und ab ins Kinderland zur wohlverdienten Kuchenschlacht. Es ist wie immer lecker und lustig. Nette Gespräche, die uns einen Floh ins Ohr setzen. Mal schauen, ob wir nicht den nächsten Spätsommer in Südfrankreich verbringen....


Fazit


Eigentlich ist der Stadtlauf Germering überhaupt nicht mein Ding. Es ist eine eher öde Streckenführung, wenige Zuschauer ohne Begeisterung und Autoverkehr auf der Strecke. Wenigstens hat diesmal kein Streckenposten versucht, die Läufer aufzuhalten um den Autoverkehr durchzulassen. Auch das habe ich hier schon erlebt.
Trotzdem bin ich jedes Jahr gern wieder dabei, aber das liegt am Kinderland Jonathan mit dem Rahmenprogramm und den netten Leuten, die man dabei trifft.

 

 

    

 
 
© 2009 by Barbara Leising • barbara at b-leising.de