Köln Marathon aus der Sicht eines Supporters
4.Oktober 2009


Vorgeplänkel

Am Freitag brachte uns die Bahn recht entspannt und pünktlich nach Köln. Hier musste ich dann noch einen kurzen Abstecher in die Johannisstraße machen zu Festartikel Schmidt! Mein Lieblingsladen wenn es um Deko, "Aussrüstung", etc. geht. Aber diesmal war nicht Shopping angesagt sondern nur schnelles Einkaufen. Ich brauchte ja noch Material zum Unterstützen an der Strecke. Also die Cheerleader-Puschel (in Ruut-Wiess und Weiß-Blau), eine ordentliche Trillerpfeife und eine laute Rassel eingesammelt und dann noch etwas dekoratives für meinen Läufer, damit ich ihn auch schon von weitem erkennen kann. Hier fiel die Wahl auf eine große Sonnenblume zum Anstecken an das Käppi. In Bergisch Gladbach holte uns mein Bruder dann ab und das Abenteuer konnte beginnen.


Der Wettkampf beginnt

Der Samstag war Vorbereitung (kurzer Lauf, Marathonmesse, Pastaschlacht und langsam nervös werden) und am Sonntag wurde es dann ernst.


Auf dem Weg zum Wettkampf sind wir in der S-Bahn noch recht entspannt. Ich hoffe die Sonnenblume wird Rüdiger nicht behindern und mir rechtzeitig ins Blickfeld kommen! Schließlich ist sie ja genau dafür gedacht.

Schon am Samstag war es rund um den Deutzer Bahnhof extrem voll gewesen aber am Sonntag war dann richtig viel los. Daher habe ich mich bald von Rüdiger verabschiedet um an den ersten vereinbarten Treffpunkt bei KM 5,5 (Aggrippinaufer/Ubierring) zu kommen. Schließlich war der KVB-Fahrplan nur noch in Teilen gültig und der Rest Glückssache... Am Agrippinaufer angekommen stellte ich dann fest, dass die vereinbarte linke Seite der Laufstrecke bedeutete, dass ich mich auf den Grünstreifen stellen musste..., na auch ok. Es waren nur sehr wenige Zuschauer hier und zu Anfang habe ich nur verhalten "gepuschelt", aber dann habe ich mich daran erinnert wie toll es als Läufer ist wenn die Zuschauer Stimmung machen und ab da hab ich mich voll ins Zeug gelegt. Trillerpfeife, 2 Puschel und die Rassel kann man mit etwas Übung durchaus gleichzeitig bedienen. Zur Belohnung kamen durchaus anerkennende Blicke und Lächeln von einigen Läufern, Daumen hoch und sogar der Kommentar "Dir geht bis zum Ende auch noch die Luft aus.. :-)". (Er sollte Recht behalten!) Leider bleib ich an dem Treffpunkt alleine..., Schade! Dann kam Rüdiger und gab mir wie vereinbart seine Jacke und strahlte, es lief gut! Danach noch ein bischen gepuschelt, dann musste ich schon meinen Rucksack packen und einen Fußmarsch zum Volksgarten, dem zweiten Treffpunkt, absolvieren. Auch hier war die Vereinbarung "Linke Seite" eher blöd, denn es war nur die Fahrbahn stadteinwärts gesperrt und ich stand mitten auf der Straße.., aber es kamen nicht soo viele Autos, also auch egal! Etliche Läufer erkannten mich natürlich wieder "Die kenn ich doch! Klasse! Weiter so!" und auch Rüdiger kam bald. Sogar schneller als gedacht!
Die Supporter noch in der Bahn. Wir sind gespannt auf den Verlauf des Rennens und ebenso ob, und wenn ja wieviele, Freunde sich noch einfinden werden um ebenfalls zu unterstützen. Verpflegung ist gebunkert und das Wetter sieht nicht allzu schlecht aus. Naja, schaun mer mal!

Jetzt wurde es kompliziert, denn nun musste ich ein Stück KVB fahren. Allerdings war der Eifelwall gesperrt und meine Fußstrecke wurde länger als geplant. Damit und mit einem Beinaheunfall der Linie 13 an der Dürener Str. war der Plan für ein Treffen an KM 18 oder 22 geplatzt. Also direkt zur Zoobrücke, denn KM 35 als kritischer Punkt war als "Musstreffen" ausgemacht. Auch hier wieder Läufer die mich wiedererkannten. Insgesamt war mehr los an Zuschauern als erwartet und unter der Brücke spielte sogar eine Sambagruppe. Gespannt wartete ich auf Rüdiger. Ob er die ehrgeizige Zeit die er sich vorgenommen hatte schaffen würde? Nach den letzten Problemchen die Woche vorher schwankte es zwischen Wunsch nach einer deutlich verbesserten Persönlichen Bestzeit (PB) und dem Wunsch einfach nur durch zu kommen. (Schließlich musste er den letzten Marathon nach 35 km abbrechen.) Doch dann kam er endlich allerdings mit den Worten "Aua!" Ups, was war passiert? Krämpfe? Doch der Muskel? Nein, nur das Pflaster über der Brustwarze war abgegangen und das Shirt scheuerte etwas..., also schnell im Rucksack nach Pflastern gegraben und verarztet.

Danach wanderte ich dann gemütlich über die Rheinbrücke, überlegte zum letzten Mal ob ich eine Flasche Prosecco aufmachen sollte (Negativ entschieden, denn alleine macht das wenig Spass!) knabberte noch etwas an den Keksen und Schoko-Muffins (selbst gebacken!) und entschloss mich vor dem Eingang zur Umkleide auf meinen Schatz zu warten. Hier saß ich lange in der Sonne und sah den erfolgreichen und müden Marathonis zu, die vom Verpflegungsdorf angeströmt kamen. Ich wäre auch gerne dabei gewesen.... Dann kam endlich meine "Sonnenblume"! Er hatte es deutlich unter 4 Stunden geschafft (03:55:00 offiziell) und war platt aber glücklich. Nächstes Jahr werde ich dann auch endlich meinen ersten Marathon laufen.., hoffentlich! Aber beim dem Vorbild und Trainer kann ja eigentlich nix schief gehen! ;-)

Also: Schade, dass ihr nicht dabei ward! Aber auf der Seite des Köln-Marathon kann man auch Bilder abrufen, sucht einfach nach der Startnummer 7841.


 

 

    

 
 
© 2009 by Barbara Leising • barbara at b-leising.de